Impressionen von der deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2023

Die Zeichen standen vor der Abfahrt gut.
Während im letzten Jahr nur jeweils ein einziges Hamburger Team gestartet war, hatten wir, nicht zuletzt auch Dank unserer regelmäßigen Hamburgtrainings mit allen Vereinen, gleich zwei volle Männer-Teams!
Bei den Damen gab es mit Haruna Yamaguchi, Nora Sprecht und Géraldine de Bryucker das meiner Meinung nach kampfstärkste Team Deutschlands. Auch bei den Männern sah es nicht minder gut aus. Hatten wir doch unter Anderem sogar den Exil-Hamburger Koki Nakashima bei uns, der extra von der Tokio-University zu uns zurück nach Hamburg gekommen war, um mitkämpfen zu können. Gerüchte sagen er sei auch wegen seiner Familie und Freunden heimgekehrt, aber ich bin davon nicht ganz überzeugt 😉 . Ich selbst konnte leider nicht mitkämpfen und habe als Teammitglied Nummer 6 und Motivationsbeauftragter das Team „Hamburg 2“ begleitet. Anfahrt, Shinai-Check und Begrüßung waren ungefähr so spektakulär wie bei jedem anderen Kendo-Turnier in Deutschland.

Den Anfang machte die Damen-Meisterschaft in der sich unser Hamburger Team ohne Gnade bis zum Finale gegen „Hessen 1“ durchschnezelte. So waren die Poolkämpfe in Rekordzeit beendet und man konnte die weiteren Teams auf den übrigen Kampfflächen noch schwitzen sehen. Im Halbfinale trafen unsere Damen auf „Berlin 1“. Nora konnte einen schönen Men-Treffer gegen Yukiko Morimoto landen und einen Gegentreffer vermeiden, bevor Haruna mit Hendrikje Reiher kurzen Prozess machte und damit den Teamkampf noch vor Géraldines Einsatz gegen Miyoko Ota entschied. Im Finale lief es dann leider nicht ganz so gut, als Nora sich im ersten Kampf nach einem Hin-und-her von Men-Treffern für und gegen Khanh Tran mit einem Debana-Kote Treffer letztlich geschlagen geben musste. Haruna trat im Anschluss gegen Alisa Strupp an. Die beiden konnten sich aber gegenseitig keinen Ippon abluchsen und so ging der zweite Kampf als Hikiwake zuende. Mit enormen Druck startete Géraldine also in den letzten Kampf. Nur ein Sieg 2-0 hätte den Hamburgerinnen den Sieg gebracht, aber nach einem Kote-Treffer von Marina Hokari setzte diese zügig auch einen Schlag zentral auf Géraldines Men und gewann somit endgültig für Hessen den Teammeisterinnentitel. Wir gratulieren unseren drei Koan-Frauen zum verteidigten 2. Platz!

Da ich die meiste Zeit beim Team „Hamburg 2“ der Männer verbrachte konnte ich die Kämpfe von „Hamburg 1“ leider nicht so gut mitverfolgen. Was ich sah, war beispielsweise ein souveräner 2-1 Sieg von Lars! Aber letzten Endes musste sich das Team gegen einen sehr starken Pool mit den Teams „Bayern“ und „Berlin 1“ geschlagen geben. Der erste Kampf von „Hamburg 2“ ging gegen das Team „Hessen 2“. Und wie auf jedem Turnier hat man das Gefühl, die Kampfrichter sehen die Punkte der Gegner immer etwas besser als die des eigenen Teams. Nach einem Haufen guter Punkte, einem sehr kurzen 2-0 von Aki, und dem tosenden Beifall der Menge gewann letzten Endes aber Team „Hamburg 2“ den ersten Poolkampf verdient.
Etwas kniffliger wurde es dann bei dem zweiten Poolkampf. Team „Baden“ (späterer 3.Platz) konnte mit starken Kämpfern brillieren und für einen kurzen Moment war ich verunsichert, ob wir es wirklich ohne Gegenwehr ins Finale schaffen würden. So waren die ersten beiden Debana-Kote-Schläge von Koki aus sehr ungünstigen Winkeln, um für die Kampfrichter gut sichtbar zu sein und dazu auch noch blitzschnell. Ein Sieg von Aki hat ebenfalls nicht gereicht und wir mussten uns (mit einem einzigen Punkt Unterschied) gegen Team „Baden“ geschlagen geben. Ich finde zwar wir hatten die besseren Kämpfer, aber auch so sind wir aus dem Pool gekommen.
Danach stießen wir auf „Berlin 1“, die später den 2. Platz belegten und zuvor schon Team „Hamburg 1“ geschlagen hatten. Hier verließ uns trotz meiner Bemühungen der Kampfgeist. Eine unglückliche Niederlage im ersten Kampf brachte das Team in Bedrängnis. Trotz einer 1-0 Führung musste sich sogar der klar überlegene Tobias geschlagen geben, und auch Enzo war leider nicht in der Lage das Team zu retten.
Somit musste sich leider auch Team „Hamburg 2“ diesen mal ohne einen Platz auf dem Podest geschlagen geben … wobei die verlorenen Kämpf allesamt deutlich knapper waren als es das Ergebnis vermuten lässt.

Nicht, dass ich Sportwetten empfehlen würde; aber wenn ich müsste, würde ich nächstes Jahr mein Geld auf einen Sieg von Team Hamburg wetten! Mit so vielen guten Kämpfern und unserem Hamburgt raining kann da eigentlich gar nichts schief gehen.

~ Tobi E.

Beginn des Anfängerkurses Herbst 2023

Seit Samstag haben wir einen neuen Schwung begeisterter angehender Kendoka. Ganze neun Kinder und Jugendliche sowie sechs Erwachsene werden wir in den kommenden Monaten in unsere gemeinsamen Trainingseinheiten integrieren.

Mit einer nahezu riesigen Gruppe Fortgeschrittener konnten die Neuen am Wochenende schonmal die Fußarbeit, Menschläge, Koteschläge und die verschiedensten Suburi – unter anderem auch Koshiwari und Choyaku Suburi – einstudieren. Daneben wurden auch die ersten Züge des Verhaltens im Traingsraum gelernt und mit voller Konzentration umgesetzt. Wir freuen uns schon darauf mit euch allen bald in voller Rüstung zu trainieren.

Kokoro Okazaki, 岡崎こころ – eine Kendoka mit ganz besonderem Herzen

Im Bild ist Kokoro beim London Cup zu sehen, nachdem sie für ihren Kampfgeist ausgezeichnet wurde

Wenn man die einzelnen Stufen durchläuft, wird sich die eigene Technik verbessern. Aber die größte Veränderung findet im Herzen statt.

Kokoro Okazaki ist Ende 1991 geboren, stammt aus der Präfektur Mie in Japan und hat im Alter von 10 Jahren begonnen ihren Weg des Schwertes zu beschreiten. Dieser hat sie im letzten Jahr nun schon bis zum 6. Dan geführt. Mit den vielen Fragen, die wir ihr stellen konnten, möchten wir sie auf unserer Homepage einmal ganz persönlich zeigen. Die Fragen und Antworten sind dabei aus dem Englischen übersetzt.

 

Kannst du uns ein bisschen von deinen ersten Kendojahren erzählen?

Ich habe im Alter von 10 Jahren mit Kendo angefangen. Den ersten Kyu bestand ich mit 13 Jahren und den Nidan erreichte ich in der Junior High School. In Japan werden die meisten Prüfungen viel lokaler durchgeführt. Mein Kendo war nicht besonders kraftvoll, aber ich liebe es Kata zu trainieren.

Mein Ziel war also eher ein schönes als ein kraftvolles Kendo zu trainieren.

In Japan weiß quasi jeder was Kendo ist. Du selbst bist auch vor zwei Jahren aus Japan hierher nach Deutschland gekommen. Kannst du uns mit zurück nehmen zu deinen ersten Eindrücken über Kendo in Deutschland?

Ich war überrascht, dass es in Deutschland mehr Menschen gibt, die Kendo trainieren, als ich erwartet hatte. Außerdem habe ich eine große Liebe für Kendo und Japan gespürt.

Wenn ich mich richtig erinnere, hat deine Mutter dir und deinem Bruder vorgeschlagen, in der Schule mit Kendo anzufangen. Hast du jemals in Betracht gezogen, eine andere Sportart zu betreiben? Was hat dich dazu gebracht, bei Kendo zu bleiben?

Als ich in der Grundschule war, mochte ich Kendo eigentlich nicht. Der Grund war, dass es weh tat und ich Angst hatte. Ich wollte Tennis spielen und Marathon laufen, was mein Vater auch tat. Als ich jedoch beim Schere-Stein-Papier verloren hatte und mir die Rolle zugewiesen wurde, die Ansagen zu machen, blieb mir nichts anderes übrig, als laut zu schreien. Damals war ich froh, von meinem Lehrer gelobt zu werden, und beschloss, weiter Kendo zu üben. Mein Leben im Kendo begann aus dem einfachen Grund, dass ich weiter machte, weil ich gelobt wurde. Was ich daraus schließen kann, ist, dass die Worte eines Lehrers sehr einflussreich sind. Diese Erfahrung ist der Grund, warum ich auch jetzt, wo ich Lehrerin bin, immer noch versuche, Kinder zu loben.

Neben Kendo war ich auch Leichtathletin – gerade im Bereich der Laufdisziplinen. Wenn ich allerdings nicht regelmäßig und häufig trainiere, kann ich nicht besonders schnell oder weit laufen. Das Gute an Kendo im Vergleich dazu ist jedoch, dass man, auch wenn man eine Weile nicht geübt hat, zwar körperliche Kraft verliert, aber man kann immer noch in anderen Aspekten (mental) geübt sein. Das ist interessant, deshalb mache ich weiter Kendo.

Außerhalb des Dojos, in deinem Berufsleben, bist du Lehrerin an der japanischen Schule. Hast du jemals bemerkt, dass die Soft Skills, die du als Kendoka erworben hast, in deinem Job helfen? Gibt es vielleicht auch umgekehrt Vorteile?

Das ist sehr wahr. Erstens kann ich meinen Schülern das richtige 礼儀 (reigi – dt.: gutes Benehmen, Etikette) beibringen. Kendo hat auch die folgenden Wörter: „打って反省、打たれて感謝“ (utte hansei, utarete kansya) – Denke über den Treffer nach, und sei dankbar für den Treffer. Die Bedeutung dieser Worte ist im Unterricht sehr wichtig. Ich kann meinen Schülern diese Dinge aus meinen eigenen Erfahrungen vermitteln.

Während deiner Zeit in Deutschland hast du eine Menge erreicht. Mit am bemerkenswertesten ist, dass du letztes Jahr die Prüfung zum 6. Dan bestanden hast. Wenn du an diesen Meilenstein in deiner Karriere zurückdenkst, wie hast du diesen Tag erlebt? Hast du Tipps für Anfänger, wie sie den Weg vom Mudan (dt.: Anfänger/nicht-Danträger) zum 6. Dan bewältigen können?

Den Tag, an dem ich den 6. Dan bestanden habe, werde ich nie vergessen. Ich war zuversichtlich, dass ich die Prüfung bestehen könnte. Denn ich war an diesem Tag nicht nervös. Nervös zu sein ist nichts Schlechtes, aber es kann einen daran hindern, 100 % Leistung zu bringen. Ich habe zwei Monate lang jeden Tag 1000 Suburi geübt, um mich auf diesen Tag vorzubereiten. Ich dachte, dass ich vielleicht die einzige Person bin, die in zwei Monaten 1000 Suburi geübt hat, und das gab mir Selbstvertrauen. Das Shinsa-zyo war auch etwas Besonderes. Ich konnte Kendo auf dem Boden machen, auf dem Nora, die im gleichen Dojo Kendo trainiert, als Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft angetreten ist. Habt ihr jemals etwas so Aufregendes erlebt? Ich habe Nora beim Kämpfen zugesehen, also dachte ich, ich muss mein Bestes geben, genau wie Nora. Schließlich habe ich meinen Senseis, Angela und Haruna, von Herzen gedankt.

Wenn man die einzelnen Stufen durchläuft, wird sich die eigene Technik verbessern. Aber die größte Veränderung findet im Herzen statt. Die Gefühle des „Siegenwollens“, des „Starkseinwollens“ und der „Frustration“ werden verschwinden. Mehr noch, wenn man die Tiefe von „Ich möchte Kendo korrekt und schön machen“ und „Es macht mir nichts aus zu verlieren, ich möchte daraus lernen“ erkennt, denke ich, dass man auch den 6. Dan erreichen wird. Ich vermute, diese Idee ist anfangs schwer zu verstehen. Bis ich auf dem College war, wollte ich meistens gewinnen. Meine Kendopraxis änderte sich jedoch, als ich allmählich anfing, für meine Gegner dankbar zu sein, sie als Kendokollegen zu sehen und sie zu respektieren, egal wer sie waren.

Nun, für alle Mudane, bitte geht weiterhin mit dem Gefühl an Kendo heran, den Kampf gewinnen zu wollen. Es macht wirklich Spaß, wenn man gewinnt. Wenn ihr jedoch eure Kendofähigkeiten schneller verbessern wollt, solltet ihr darüber nachdenken, wie sehr ihr andere Dinge als Gewinnen und Verlieren schätzen könnt. Wenn man seinen Geist trainiert und sich gleichzeitig fragt „Sprecht ihr nicht schlecht über die Shinpan?“, „Kümmert ihr euch um eure Rüstung?“  und „Schätzt du 礼儀?“, dann werdet ihr große Kendoka werden, wenn ihr einen hohen Dan erreicht.

Außerdem scheint es so, als würden dich inzwischen viele Kenshi aus ganz Europa kennen. Es sieht wirklich so aus, als würdest du nach dem Motto „Freunde finden, indem man die Schwerter kreuzt“ leben. Kannst du uns etwas darüber erzählen?

Erst als ich nach Europa kam, habe ich durch Kendo mehr Freunde gefunden. Natürlich war ich auch in Japan, aber die Menschen in Europa sind unglaublich. Die Europäer sind wirklich freundlich und ich kann Freunde finden, indem ich einfach Kendo mache. Das sind nicht meine Kräfte, sondern die der europäischen Kendoka. Ich habe eine Menge von ihnen gelernt.

Manchmal findet sich im Trainingsalltag auch die Zeit für einen kleinen Spaß mit Tobias und Michi – ganz schön leicht so ein sechster Dan 😉

Wie erlebst du den Trainingsalltag bei uns im Koan-Ken-Dojo? Was denkst du über die Gruppendynamik in unserem recht breit aufgestellten Erwachsenentraining? Dienstags und freitags sind die Teilnehmer oft zwischen 20 und 82 Jahre alt, vom Kyulevel bis hoch zum 5. und 6. Dan, Frauen und Männer – wie ist das im Vergleich zum Wettkampf-Keiko am Mittwoch?

Ich verstehe Deutsch nicht sehr gut. Also habe ich gelernt, wie man sich auf Deutsch ausdrückt, indem ich die Bewegungen der Senseis beim Erklären beobachtet habe. In Japan werden Wörter oft mit Lautmalerei ausgedrückt, aber die Deutschen beschreiben sie. Das ist sehr interessant. Viele Japaner lernen Kendo mit Lautmalerei. So können wir den Unterschied zwischen Boom, Ton, Pan und Pop verstehen.

Es macht Spaß, Kendo mit Menschen aller Altersgruppen zu trainieren. Es gibt immer etwas zu lernen, egal mit wem man Kendo übt.

Ich trainiere gerne dienstags und freitags, weil es mehr Spaß macht, wenn viele Leute da sind. Mittwochs kann ich nicht oft am Training teilnehmen, aber ich denke, es ist besser, wenn es kleinere Trainingsgruppen gibt, damit wir mehr Fragen an unsere Senseis stellen können.

Gibt es neben all den Fragen noch etwas, das du mit uns teilen möchtest?

Ich möchte die Gelegenheit nutzen allen zu danken, mit denen ich in den letzten Jahren Kendo trainieren konnte. Kendo in Europa zu machen hat mir bisher die meiste Freude in meinem Kendoleben gebracht. Außerdem habe ich die Wunder des Kendo in Europa und nicht in Japan kennengelernt. Das alles habe ich den Leuten zu verdanken, die ich in Europa traf. Ich werde diese Erfahrungen auf jeden Fall in Japan teilen.

Als ganz persönliche Randnotiz möchte ich auch noch sagen, dass ich besonders viel Freude an den Fahrten nach Hause nach dem Training habe, in denen ich mit Tobias und Michi intensiv über Kendo reden kann.

Vielen lieben Dank für das Interview! Wir sehen uns im nächsten Training wieder.

Tomomi Nakashima – So stark wie Gojo Satoru?

Das Training ist für mich am spaßigsten, wenn ich mich besonders darauf freue meine Freunde zu treffen.

Gerade Mal 16 Jahre alt und schon zweiter Dan – das ist unsere Tomomi Nakashima. Sie ist seit 9 Jahren nicht nur bei uns im Dojo aktiv sondern mittlerweile auch als eine der Jüngsten bei den Nationalteamveranstaltungen dabei.

Unter Fußball, Schwimmen oder Snowboarden kann sich jeder etwas vorstellen. Wie würdest du deinen Freunden Kendo erklären?

„Man hat ein Bambusschwert in der Hand und schlägt schreiend auf den Gegner ein.“, so ungefähr …

Hm, die Antwort fällt ja eher kurz aus. Nehmen wir Mal an, dass deine Freunde es genauer wissen wollen. Wie würdest du dann weiter erklären?

Kendo ist eine japanische Kampfkunst, die sich auf Schwertkampf konzentriert und Bambusschwerter (Shinai) sowie Schutzausrüstung verwendet. Sie legt Wert auf Disziplin, Respekt un die Entwicklung des Charakters.

Was reizt dich gerade an Kendo als Sportart – vielleicht auch im Vergleich zu anderen Sportarten oder Hobbies deiner Freunde. Gibt es etwas, dass dich bei Kendo ganz besonders antreibt?

Also die nächstjährige Weltmeisterschaft ist momentan meine Hauptmotivation.

Familie Nakashima nach einem harten Training, in dem Koki seit langem Mal wieder aus Japan zu Besuch war.

Mit deinem Bruder Koki und deinem Vater Kenji stammst du aus einer echten Kendofamilie. Hast du jemals darüber nachgedacht lieber einen anderen Sport machen zu wollen oder wie kam es, dass du jetzt Kendo machst?

Früher wollte ich gerne im Mittelpunkt stehen, also wollte ich lieber eine Sportart machen, die in Deutschland bekannter ist. Es kam einfach so. Mein Bruder und mein Vater haben damit angefangen. Da dachte ich mir: „Warum nicht?“ So bin ich schließlich zum Kendo gekommen.

Als Kendoka wirst du sicher häufig gefragt, ob man das mit dem europäischen Fechten oder auch anderen Kampfsportarten wie etwa Taekwondo vergleichen kann. Bist du manchmal auch neidisch auf die Vertreter*innen anderer Kampfsportarten, die mehr Aufmerksamkeit bekommen?

Früher war ich sehr neidisch. Derzeit empfinde ich aber sehr großen Stolz darauf Kendoka zu sein.

Was macht dich so stolz?

Gute Frage (denkt nach) … vielleicht hat es ein bisschen was damit zu tun, dass ich langsam auch in den Nationalkader hineinwachse und immer wieder größere Erfolge bei deutschen Meisterschaften erziele.

Gibt es etwas, das du beim Kendo gelernt hast, was dir im Schulalltag hilft?

Ja, Kendo hat mir tatsächlich einige Fähigkeiten vermittelt, die mir im Schulalltag geholfen haben. Die Disziplin und Konzentration, die ich beim Kendo entwickelt habe, haben mir geholfen besser zu lernen und mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren. Außerdem hat mir der respektvolle Umgang miteinander im Kendo beigebracht, wie wichtig es ist andere zu respektieren und in der Schule gut mit meinen Mitschülern auszukommen.

In den letzten Jahren platzierst du dich bei vielen Turnieren auf dem ersten Platz. Wie ordnest du diese Erfolge ein?

Die Erfolge sind für mich sehr erfreulich. Sie zeigen, dass meine harte Arbeit und mein Engagement im Kendo belohnt werden. Sie motivieren mich auch weiterhin hart zu trainieren und mein Bestes zu geben.

Wie gefällt es dir in der ständig wachsenden Jugendgruppe mitzutrainieren?

Es ist großartig die Begeisterung und das Engagement der Neueren zu sehen. Es motiviert mich und fördert eine gute Trainingsatmosphäre.

Du trainierst häufiger auch im Erwachsenentraining mit – wie vergleicht sich das mit dem Jugendtraining?

Das Erwachsenentraining bietet eine andere Dynamik im Vergleich zum Jugendtraining. Die Erwachsenen bringen oft mehr Erfahrung und Technik mit, was zu intensiveren Übungen führt.

Wann macht dir das Training am allermeisten Spaß, worauf freust du dich am meisten?

Das Training ist für mich am spaßigsten, wenn ich mich besonders darauf freue meine Freunde zu treffen. Die Vorfreude auf gemeinsame Übungen und das Miteinander macht das Training für mich besonders schön.

Vielen lieben Dank für diese Einsichten!