Dritter Platz im Team beim 50. Mumeishi 3s – making friends by crossing swords

Es ist Samstagmorgen, 5:20 Uhr, Flughafen Hamburg. Kokoro und Michael warten auf ihren Flieger nach London, um bei der Jubiläumsausgabe des Mumeishi 3s teilzunehmen. Einem 3er-Teamturnier, bei dem jedes Team mindestens ein Mitglied mit Kyugrad haben muss. Ob dieses dann aber Senpo, Chuken oder Taisho ist (1., 2. oder 3. Position), wählt jedes Team selbst.

In London angekommen trafen sich die beiden noch am Gepäckband mit unserem Kendofreund Jonathan de Croon (WaShinKan, Tilburg NL) und es ging direkt vom Flughafen weiter zum Turnier. Dort angekommen konnten alte Freunde aus dem Vereinten Königreich, Belgien, der Schweiz und vielen weiteren Ländern begrüßt werden.

Im Turnier trat das Team „Koan-Ken & WaShinKan“ gegen über 70 weitere Teams an. Im ersten Kampf unterlag Michael 0:2, Kokoro und Jonathan konnten aber souveräne Siege einfahren. In den Kämpfen danach hielt Michael seine höher graduierten Gegner in Schach und konnte ein Unentschieden an Kokoro weitergeben. Diese nahm den Kampfgeist auf und gab an Jonathan jeweils einen 2:0 Sieg weiter. Beflügelt gewann auch Jonathan diese Kämpfe. Im Viertelfinale angekommen kam auch Michael zum Zug und besiegte eine flinke Gegnerin 2:0. Kokoro hielt ihrem Gegner stand und reichte den Vorsprung von Michael weiter. Jonathan konnte gegen einen starken Jodankämpfer nicht nur Gegentreffer vermeiden sondern ein fantastisches Hidari-Kote treffen und die drei zogen damit ins Halbfinale ein.

Im Bild Jonathan mit allen drei Medaillen des Teams, weil Kokoro und Michael vor der Siegerehrung zum Flieger mussten, neben Sumi-Sensei

Hier entschied Michael in einem Erdrutschsieg den ersten Kampf mit vier Aktionen und zwei Mentreffern für sich. Kokoro erhielt wieder einen Vorschub für ihren Kampf. Trotz des körperlich überlegenen, jungen Gegners konnte sie den Vorsprung halten und Jonathan stand erneut mit einem Sieg und zwei Punkten Vorsprung in der Teamwertung im Taishokampf. Gegen einen starken Gegner des Nationalkaders des UK ging es dann richtig heiß her. Erst durch vollen Einsatz und schnelle Schlagfolgen gab es Lücken in Jonathans Verteidigung, die sein Gegner sofort zu nutzen wusste. Ein vollständiger Ausgleich in der Teamwertung. Es kam also zum Daihyosen, den beide Teams von ihrem Taisho ausfechten liesen. Jonathan gab nochmal alles, sein Gegner konnte aber zügig punkten und somit unsere drei Kämpfer aus dem Turnier werfen.

Nichtsdestotrotz ein verdienter Einzug für Kokoro, Jonathan und Michael unter die besten Vier und damit einen dritten Platz! Neben den Medaillen gab es dann noch Himo als Preis und natürlich konnten wieder neue Freundschaften im und neben dem Shiaijo geschlossen werden. Bestimmt sind wir dann auch nächstes Jahr wieder dabei.

Kampfgeistpreis für Diana beim Sankei-Cup in Dänemark

Am Freitag, den 27.10., sind wir vom Koan-Ken-Dojo zusammen mit den anderen Dojos Hamburgs nach Odense in Dänemark gefahren, um an einem Turnier am Samstag und einem gemeinsamen Training am Sonntag teilzunehmen.

Da wir nur von Samstag auf Sonntag in einer Halle übernachten konnten, wurden wir in der ersten Nacht sehr gastfreundlich von den Dänen privat untergebracht. Am Samstag sind wir früh zur Turnierhalle der Dänen aufgebrochen und nachdem alles Organisatorische geklärt war, ging das Turnier auch schon los.

Die einzigen Voraussetzungen zum Teilnehmen waren, dass man eine komplette Rüstung dabei hatte und keine höhere Graduierung als den ersten Dan vorweisen konnte. Dementsprechend war von Anfänger*in bis Profi alles vertreten und jeder hatte Spaß und die Chance auf einen fairen Kampf. In der Kategorie U18 konnten Diana, Pelle und Lasse ein paar schöne Techniken zeigen und damit erfolgreich ihre Kämpfe führen. So hatte Lasse bespielsweise gegen alle drei Gegner in seinem Pool gewonnen.
Ähnlich ging es dann für die drei gemeinsam mit Peter, Ivo und Michael in die offene Kategorie. Hier konnten sich alle sechs in die K.O.-Runde vorkämpfen, Peter und Michael schafften es bis ins Viertelfinale.
Für ihren überzeugenden Kampfgeist wurde Diana sogar mit dem Kampfgeistpreis ausgezeichnet und erhielt ein nagelneues Shinai.

Ein Highlight war das gemeinsame Essen am Samstagabend in der Streetfood-Halle „Storms Pakhus“.

Nach einem anstrengend zweistündigen Training am Sonntagvormittag, sind wir wieder zurück nach Hamburg gefahren.
Es war eine tolle Erfahrung und ist absolut jedem zu empfehlen. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste gemeinsame Training mit unseren dänischen Freunden.

~ Lasse

Impressionen von der deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2023

Die Zeichen standen vor der Abfahrt gut.
Während im letzten Jahr nur jeweils ein einziges Hamburger Team gestartet war, hatten wir, nicht zuletzt auch Dank unserer regelmäßigen Hamburgtrainings mit allen Vereinen, gleich zwei volle Männer-Teams!
Bei den Damen gab es mit Haruna Yamaguchi, Nora Sprecht und Géraldine de Bryucker das meiner Meinung nach kampfstärkste Team Deutschlands. Auch bei den Männern sah es nicht minder gut aus. Hatten wir doch unter Anderem sogar den Exil-Hamburger Koki Nakashima bei uns, der extra von der Tokio-University zu uns zurück nach Hamburg gekommen war, um mitkämpfen zu können. Gerüchte sagen er sei auch wegen seiner Familie und Freunden heimgekehrt, aber ich bin davon nicht ganz überzeugt 😉 . Ich selbst konnte leider nicht mitkämpfen und habe als Teammitglied Nummer 6 und Motivationsbeauftragter das Team „Hamburg 2“ begleitet. Anfahrt, Shinai-Check und Begrüßung waren ungefähr so spektakulär wie bei jedem anderen Kendo-Turnier in Deutschland.

Den Anfang machte die Damen-Meisterschaft in der sich unser Hamburger Team ohne Gnade bis zum Finale gegen „Hessen 1“ durchschnezelte. So waren die Poolkämpfe in Rekordzeit beendet und man konnte die weiteren Teams auf den übrigen Kampfflächen noch schwitzen sehen. Im Halbfinale trafen unsere Damen auf „Berlin 1“. Nora konnte einen schönen Men-Treffer gegen Yukiko Morimoto landen und einen Gegentreffer vermeiden, bevor Haruna mit Hendrikje Reiher kurzen Prozess machte und damit den Teamkampf noch vor Géraldines Einsatz gegen Miyoko Ota entschied. Im Finale lief es dann leider nicht ganz so gut, als Nora sich im ersten Kampf nach einem Hin-und-her von Men-Treffern für und gegen Khanh Tran mit einem Debana-Kote Treffer letztlich geschlagen geben musste. Haruna trat im Anschluss gegen Alisa Strupp an. Die beiden konnten sich aber gegenseitig keinen Ippon abluchsen und so ging der zweite Kampf als Hikiwake zuende. Mit enormen Druck startete Géraldine also in den letzten Kampf. Nur ein Sieg 2-0 hätte den Hamburgerinnen den Sieg gebracht, aber nach einem Kote-Treffer von Marina Hokari setzte diese zügig auch einen Schlag zentral auf Géraldines Men und gewann somit endgültig für Hessen den Teammeisterinnentitel. Wir gratulieren unseren drei Koan-Frauen zum verteidigten 2. Platz!

Da ich die meiste Zeit beim Team „Hamburg 2“ der Männer verbrachte konnte ich die Kämpfe von „Hamburg 1“ leider nicht so gut mitverfolgen. Was ich sah, war beispielsweise ein souveräner 2-1 Sieg von Lars! Aber letzten Endes musste sich das Team gegen einen sehr starken Pool mit den Teams „Bayern“ und „Berlin 1“ geschlagen geben. Der erste Kampf von „Hamburg 2“ ging gegen das Team „Hessen 2“. Und wie auf jedem Turnier hat man das Gefühl, die Kampfrichter sehen die Punkte der Gegner immer etwas besser als die des eigenen Teams. Nach einem Haufen guter Punkte, einem sehr kurzen 2-0 von Aki, und dem tosenden Beifall der Menge gewann letzten Endes aber Team „Hamburg 2“ den ersten Poolkampf verdient.
Etwas kniffliger wurde es dann bei dem zweiten Poolkampf. Team „Baden“ (späterer 3.Platz) konnte mit starken Kämpfern brillieren und für einen kurzen Moment war ich verunsichert, ob wir es wirklich ohne Gegenwehr ins Finale schaffen würden. So waren die ersten beiden Debana-Kote-Schläge von Koki aus sehr ungünstigen Winkeln, um für die Kampfrichter gut sichtbar zu sein und dazu auch noch blitzschnell. Ein Sieg von Aki hat ebenfalls nicht gereicht und wir mussten uns (mit einem einzigen Punkt Unterschied) gegen Team „Baden“ geschlagen geben. Ich finde zwar wir hatten die besseren Kämpfer, aber auch so sind wir aus dem Pool gekommen.
Danach stießen wir auf „Berlin 1“, die später den 2. Platz belegten und zuvor schon Team „Hamburg 1“ geschlagen hatten. Hier verließ uns trotz meiner Bemühungen der Kampfgeist. Eine unglückliche Niederlage im ersten Kampf brachte das Team in Bedrängnis. Trotz einer 1-0 Führung musste sich sogar der klar überlegene Tobias geschlagen geben, und auch Enzo war leider nicht in der Lage das Team zu retten.
Somit musste sich leider auch Team „Hamburg 2“ diesen mal ohne einen Platz auf dem Podest geschlagen geben … wobei die verlorenen Kämpf allesamt deutlich knapper waren als es das Ergebnis vermuten lässt.

Nicht, dass ich Sportwetten empfehlen würde; aber wenn ich müsste, würde ich nächstes Jahr mein Geld auf einen Sieg von Team Hamburg wetten! Mit so vielen guten Kämpfern und unserem Hamburgt raining kann da eigentlich gar nichts schief gehen.

~ Tobi E.

Gute Kämpfe und persönliche Erfolge

Am 9. September nahmen aus unserem Dojo Kokoro Okazaki und Michael Winter am Halloren-Cup in Halle teil. Ein spannendes 5er-Teamturnier, das neben einem Doppel-K.O.-System auch im Kachinuki-Modus ausgetragen wird. Bei diesem Modus bleibt der Sieger einer Begegnung auf der Fläche und kämpft weiter. Wenn also das erste Mitglied eines Teams gewinnt, geht es im nächsten Kampf gegen die Nummer 2 aus dem gegenerischen Team ran.

Gemeinsam mit den Cottbusern Danai Katsou und Maximilian Schneider starteten wir also zu viert in das Turnier. Schnell mussten wir uns aber gegen das Team aus Zwickau mit Matthias Lechleitner – seines Zeichens 5.Dan und Nitokämpfer – geschlagen geben. Davon aber unbeeindruckt ging es für uns in den „Zweig der Geschlagenen“, in dem wir zwei Teamkämpfe souverän für uns entscheiden konnten. Zuerst schafften es Danai und Max zu zweit ein Team auszuschalten, bevor das nächste Team durch Michael von vier auf zwei Kämpfer reduziert wurde, Max konnte sich dann bis zum letzten Kämpfer vorarbeiten, der erst von Kokoro besiegt werden konnte. Im Anschluss ging es für uns erneut gegen das Zwickauer Team auf die Kampffläche. Taktisch umgekehrt aufgestellt fegte Kokoro durch die Reihen und musste sich gegen einen deutlich größeren Matthias erneut geschlagen geben. Danai und Max versuchten auch ihr Glück, mussten aber den entscheidenden Kampf an Michael weitergeben. Nach einigen fehlgeschlagenen Trefferversuchen auf beiden Seiten konnte Matthias einen Ippon landen, den Michael aber mit einer Kombotechnik und einem verwandelten Sayu-Men ausgleichen konnte. Letztendlich konnte Matthias den Kampf aber erneut für die Zwickauer entscheiden und für unser Team war im Viertelfinale Schluss.

Am Ende des Turnieres ging die Berlin Mannschaft gegen die Dresdner siegreich hervor. Zusätzlich konnte Daniel Maurer aus Berlin auch den Sonderpreis für den Alleinsieg gegen ein volles Fünferteam für sich gewinnen.

Durch das besondere Turnierformat hatten wir aber alle sehr viele schöne Kämpfe und durch die freundlichen Kendoka aus Halle einen wundervollen Wettkampftag.