Meine erste Hamburger Jugendmeisterschaft

Am Samstag, den 15.06., begann für mich ein langer, aufregender Tag. Vor dem Turnier war ich sehr nervös, da ich in einer ganz neuen Alterskategorie gelandet bin. Mit den anderen 16- bis 20-Jährigen musste ich mich nun messen. Mein Ziel war es darum wenigstens gute Erfahrungen zu sammeln. Leider ist meine Motivation aber erstmal schon in den ersten zwei Kämpfen geplatzt. Meinen ersten Kampf durfte ich gegen Aischa Ihoual und meinen zweiten gegen Tomomi Nakashima ausfechten. Diese beiden Kämpfe haben nicht sehr lange gedauert.

Die Team Kämpfe sahen jedoch besser für mich aus. Ich war mit Momar Ndiaye und Dag Johannsen im Team „Habibi“. Wir haben es ins Halbfinale geschafft und damit den 3. Platz bekommen. Dag musste meistens gegen die etwas kleineren anreten, wobei er sich sogar ein bisschen schlecht fühlte. Momar hingegen hatte die interessantesten Kämpfe. Ich mag seinen Kampfstil, da man bei seinen Kämpfen besonders mitfiebern kann. Im Viertelfinale habe ich ein Daihyosen (Stellvertreterkampf) für mein Team gewonnen und damit den Einzug ins Halbfinale gesichert. Das war meine bisher beste Turniererfahrung für mich. Insgesamt war es ein sehr spannendes und erfolgreiches Turnier für unseren Verein.

Am spannendsten fand ich den dritten Kampf des Teamfinales zwischen Kilian Sünkel und Moritz Nennstiel. Kilian hat mit 2-0 gewonnen. Nach einer Menge Spannung und viel Anfeuern hat er sich den Sieg für sein Team geholt.

~ Diana

In der Tat konnten wir uns über ein großes Kinder- und Jugendturnier freuen. Ganze 48 Mädchen und Jungs haben sich aus Deutschland und Dänemark in Hamburg versammelt, um in den verschiedenen Alterskategorien und im Team ihr Können miteinander zu messen.

Zunächst durften sich die Rüstungsneulinge in Schaukämpfen ihrer Nervosität entledigen und die ersten Ippon des Turniers schlagen. Danach folgte eine kleine Gruppe von Technikern ohne Rüstung ehe es richtig los ging.

In der Kategorie 6-9 Jahre kämpften Mizuki, Niklas und Laura untereinander aus, wer welche Medaille mit nach Hause nehmen darf. Alle drei durften dann ihr Können auch bei den 10- bis 12-Jährigen testen. Hier schaffte es Mizuki erneut aufs Siegertreppchen neben Amelie, Julian und Joris.

Auch in der Kategorie 13-15 Jahre durften die vier vorherigen Sieger antreten. Hier schafften es On, Liana, Dag und Leandro aufs Podest. Bei den größten ging es dann nochmal richtig heiß her und in der Halle wurde es bei den Kämpfen immer lauter. Unter den 16- bis 20-Jährigen schafften es Aischa und Moritz auf Platz 3, während im Finale Tomomi und Kilian gegeneinander ein Match auf Augehöhe führten, das nach einem 1-1 noch in die Verlängerung ging.

Unmittelbar danach stand das Highlight des Tages an: Ein Doppel-K.O. in 3er-Teams. Mit witzigen Namen wie etwa „Bubble Team“, „Team Unkreativ“ oder „Ippon Plopp“ gingen 45 Kendoka nochmal ins Rennen (der Autor dieses Textes könnte bei letzterem Teamnamen voreingenommen sein 😀 ). Besonders schön am Doppel-K.O. ist, dass man als Team nach einer Niederlage immer noch eine zweite Chance bekommt. Im Halbfinale des Siegerzweiges standen sich dann „Best Sushi“ und „Ippon Plopp“ gegenüber während sich die Teams „MAM“ und „Habibi“ nach einer Niederlage wieder zurückgekämpft hatten. Das Finale kämpften „Ippon Plopp“ und „MAM“ untereinander aus. Hier ploppten die Punkte so richtig und „Ippon Plopp“ sicherte sich das erste Hamburger Juniorenteamgold!

Die Ergebnisse in der Übersicht:

Technik
Charlotte Sophie Gude, Kenshinkai Berlin

Schaukampf
3. Platz: Jonathan Wyneken & Josse Norik Rühmann, beide Koan-Ken Dojo
2. Platz: Natalie Koharu Hamada, Koan-Ken Dojo
1. Platz: Emilia Lowicki, Kenshinkai Berlin

6-9 Jahre
3. Platz: Mizuki Hyogu, Koan-Ken Dojo
2. Platz: Laura Weile Hult Kjærulff, Go Shi Kan Dänemark
1. Platz: Niklas Hayato Hamada, Koan-Ken Dojo

10-12 Jahre
3. Platz: Amelie Shimoji & Mizuki Hyogu, beide Koan-Ken Dojo
2. Platz: Joris Thießen, Koan-Ken Dojo
1. Platz: Julian Zabrocki, Koan-Ken Dojo

13-15 Jahre
3. Platz: Dag Johannsen, Go Shi Kan Dänemark
& Leandro Katic, Alster-Dojo
2. Platz: Liana Aydin, Koan-Ken Dojo
1. Platz: On Takahashi, Kokugikan Berlin

16-20 Jahre
3. Platz: Moritz Nennstiel, Tekkeikan Berlin
& Aischa Ihoual, Kokugikan Berlin
2. Platz: Kilian Sünkel, Kendo Phönix Königsbrunn
1. Platz: Tomomi Nakashima, Koan-Ken Dojo

Team
3. Platz: Habibi mit Dag Johannsen, Diana Frömmer (Koan-Ken Dojo) und Momar Ndiaye (Alster-Dojo)
& Best Sushi mit Maximilian von Daake (Koan-Ken Dojo), Hai My Le Doan (Kenshinkai Berlin) und Levi Preuß (Koan-Ken Dojo)
2. Platz: MAM mit Mizuki Hyogu, Aischa Ihoual und Moritz Nennstiel
1. Platz: Ippon Plopp mit Sota Kato (Go Shi Kan Dänemark), On Takahashi und Kilian Sünkel

Kampfgesitpreise
Joris Thießen, Hai My Le Doan, Laura Weile Hult Kjærulff, Sen Kolcova (Seikenjuku Oldenburg) und Lasse Bensieck (Koan-Ken Dojo)

26. Tengu-Cup

In diesem Jahr fand der Tengu-Cup aufgrund der WKC Anfang Juli etwas früher als gewohnt statt. Davon unbeeindruckt versammelten sich rund 150 Kämpferinnen und Kämpfer wieder im Sport- und Freizeitzentrum Kalbach. Von uns waren diesmal Hidehiro, Tomomi, Lieke, Haruna, Lars und Michael dabei. In den Einzelkategorien für Kyu und Dan lief es für alle eher so ein bisschen ins Leere. Nur Tomomi konnte gegen starke Gegner häufig noch eine gute Form zeigen und Hidehiro schlug seine Gegner in harten Kämpfen bis er letztendlich im Halbfinale unterlag. Mit einem dritten Platz beim Tengu-Cup darf man aber durchaus zufrieden sein!

Im Team startete Tomomi mit Freunden aus der Frauennationalmannschaft, Lars und Lieke schlossen sich mit weiteren zum Team Suriage-Mix zusammen und Hidehiro, Haruna und Michael formten geplant mit Kilian vom Phönix Königsbrunn und Gina vom Kendo Kharkov das Team „Ippon Plopp“. Geploppt hat es ordentlich. Überzeugend startete man gegen das Münchner Team ins Turnier und konnte danach auch bekannte Gesichter von Kokugikan aus dem Rennen werfen. Im Viertelfinale trafen wir dann auf das Team rund um Shinta Kato, Roberto Kumpf, Tino Lehmann, Alexander Jakupovic und Hiroyuki Ohno. Zwar konnten wir alle schöne Kämpfe ausfechten, mussten uns aber dann doch mit 0 zu 9 Ippon geschlagen geben.

Für den Sonntag reisten dann noch Peter und unser Neuzugang Phuc an, um an den Kyu- und Danprüfungen teilnehmen zu können. Erfolgreich waren von unseren Prüflingen Phuc und Michael jeweils zum 1. Kyu sowie Peter zum 2. Dan. Egal ob man nun bestanden hat oder nicht; nach der Prüfung ist vor der Prüfung!

Nochmals Glückwunsch an Hidehiro für seinen 3. Platz und an Phuc, Peter und Michael zu ihren bestandenen Prüfungen.

Die Stadt im Norden gewinnt im „echten“ Norden

Wir sind Schleswig-Holsteiner Kendomeister 2024. Zum ersten Mal fand in diesem Jahr die Landesmeisterschaft Schleswig-Holsteins als offene Meisterschaft statt. Grund genug für Enzo und Michael gemeinsam mit unserem bald-Koan-Mitglied Kilian in die Nachbarschaft nach Elmshorn zu fahren und mit unseren Freunden aus dem echten Norden einen schönen Kendosamstag zu verbringen.

Im Kyueinzel lies Kilian schon im Pool keinen Zweifel daran aufkommen wo seine Ziele für den Tag lagen und besiegte seine Gegner gezielt und schnell. Michael startete auch sehr gut, blieb seiner Tradition in Elmshorn aber treu und verletzte sich leicht am Fuß. In der K.O.-Phase kämpfte sich Michael bis ins Halbfinale und Kilian bis ins Finale durch. Beide mussten sich aber Sean Plath vom Ken-Dojo Kiel geschlagen geben.

Für Kilian und Sean ging es dann mit Enzo und den übrigen Danträgern in der nächsten Einzelkategorie weiter. Auch hier zeigten Enzo und Kilian aus welchem Bambus sie geschnitzt sind und liesen ihr Gegenerfeld bis ins Finale hinter sich. Nach einem ausgeglichenen Kampf konnte Enzo mit 2-1 Punkten die Goldmedaille für sich beanspruchen.

Schon stand das Highlight jedes Kendoturniers an: Die Teamkategorie. Mit dem Namen „Ippon Plopp“ zog unser Team mit zweieinhalb Hamburger ins Feld und lies keinen Stein auf dem anderen. Ausnahmslos jede Begegnung wurde mit drei von drei möglichen Einzelsiegen gewonnen und so wandert der Schleswig-Holsteiner Pokal nun erstmal zu uns ins Koan-Ken Dojo.

Die Billanz kann sich sehen lassen. Mit sieben Medaillen und einem Wanderpokal sind die Trophäenschränke wieder ein Stück voller geworden.

Warum zu Hause bleiben, wenn man Kendo machen kann?

Am Wochenende vom 17. bis 19.05. waren wir beim 5. Oldenburger Pfingstlehrgang dabei.

Schon bei der Anmeldung haben alle Teilnehmenden ein Armband in einer zufälligen Farbe bekommen. Damit sollte ein bisschen Ordnung ins Jigeiko mit den Sensei gebracht werden. Denn wer kennt es nicht – das Men wir so schnell wie möglich irgendwie gebunden, damit es ausreichend hält und dann läuft man zur Schöange vor den Sensei in der Hoffnung schneller als der Rest gewesen zu sein. Dieses Mal wurden dann aber beim Jigeiko die Farben ausgerufen und alle bekamen die Möglichkeit auf ein Training mit den Lehrgangsleitern. Als Sensei sind Herr Takeshi Ishii und Herr Toshiro Sakata aus Japan gekommen, beide sind Träger des 8. Dan. Ishii-Sensei seit kurzem auch Träger des höchsten Titels im Kendo – Hanshi (jap. für Meister).

 

Zum Aufwärmen haben wir am Samstag langsame Men-Suburi gemacht und dabei besonders auf die Korrektheit geachtet. Deshalb haben wir auch nur relativ wenige und nicht hundert Suburi gemacht. Denn hundert Suburi sind nur sinnvoll, wenn sie alle korrekt ausgeführt werden. Danach haben wir große und kleine Men-Schläge geübt und trainiert unser Issoku-Itto no Ma (unseren Schlagabstand) zu finden. Zum Ende der ersten Einheit haben wir dann Mawarigeiko gemacht. Ich fand, es hat sehr viel Spaß gemacht mit Leuten zu kämpfen und zu trainieren, mit denen ich sonst nicht trainiere. Im regulären Training sind die möglichen Trainingsgegner im Vergleich zu einem Lehrgang mit über 100 Kendoka natürlich begrenzter.

In der Mittagspause gab es Wasser, Sandwiches, Würstchen im Brötchen, beides auch in vegetarisch und vegan, Obst und Kuchen. Es waren also alle bestens versorgt. Im darauffolgenden Training wurden wir dann nach Gradierungen in Gruppen eingeteilt um mit dem Bokuto zu trainieren. Danach hat meine Gruppe noch ein paar der Techniken der Bokuto no yoru Kendo kihon-waza keiko ho (häufig als Kihon Kata bezeichnet) mit dem Shinai geübt, bevor es zur zweiten Runde Mawarigeiko bzw. Seinseigeiko ging. In den anderen Gruppe wurde zuerst die Nihon Kendo Kata vertieft, bevor mit dem Shinai die verschiedenen Angriffstechniken vor dem Mawarigeiko geübt wurden.

Zum Abendessen sind wir dann in das danebenliegende Jugendzentrum gegangen, wo einige Leute, unter anderem ein paar aus dem Kōan geschlafen haben. Das Essen war sehr lecker und wir haben uns noch bis sehr spät unterhalten.

Am Sonntag morgen nach dem Frühstück, das es auch im Jugendzentrum gab, war wieder Training. Diesmal haben wir mit dem Bokuto-Training in den einzelnen Gruppen angefangen. Meine Gruppe hat danach wieder die Techniken aus den Kihon-Kata-Formen mit Shinai geübt, während die Fortgeschrittenen einen Fokus auf Kontertechniken gelegt haben. Vor der Mittagspause haben wir dann noch eine Runde Mawarigeiko gemacht.

Nach der Mittagspause mit erneut sehr leckerem Essen, wurden Dan-Prüfungen ab dem 4. Dan simuliert. Die Sensei haben dabei Notizen gemacht und Tipps für die Prüfungen gegeben. Alle die
nicht bei Simulation teilgenommen haben, konnten zugucken oder lernen ihre Shinai auseinander und wieder zusammen zu bauen. Ich habe bei den Prüfungssimulationen zugeguckt und fand es sehr interessant zu sehen, worauf es ankommt und auf was alles geachtet wird. Und ich wünsche natürlich allen, die an den Simulationen teilgenommen haben viel Erfolg bei ihrer nächsten Prüfung.

Nach den Simulationen, hatte die Gruppe mit den grünen Armbändern Sensei Jigeiko, während in dem anderen Teil der Halle die Kyu-Prüfungen abgelegt wurden. Ich war in der grünen Gruppe und habe mit einigen Sensei Jigeiko machen können, was sehr spannend war und viel Spaß gemacht hat. Danach habe ich noch ein bisschen bei den Kyu-Prüfungen zugesehen, bevor es zum Abendessen ging. Wir haben gegrillt, aber leider hat es gewittert, sodass wir drinnen essen mussten. Lecker war es
aber trotzdem und auch das vegetarische und vegane Essen war nicht weniger zu empfehlen als Steak und Bratwurst. Nach dem Essen haben wir uns wieder sehr nett unterhalten und Kartenspiele gespielt. Ich habe viele neue Leute kennen gelernt und hoffe, dass ich diese bei anderen Lehrgängen, z.B. nächstes
Jahr oder so, wiedersehe.

Am Montag hatten wir vormittags noch einmal Training. Zum Aufwärmen haben wir 100 Men-Suburi gemacht. Danach haben wir Kubungeiko gelernt und geübt. Kubungeiko ist zwar sehr
anstrengend, wenn man zuerst Jigeiko, dann Uchikomi, Hikitechniken, Kakarigeiko und Kirikaeshi machen muss, bevor man nochmal Jigeiko hat und dann die andere Person von Uchikomi bis Kirikaeshi alles geben muss. Sofort danach wird gewechselt und die Folge startet von vorne. Trotzdem hat aber auch Spaß gemacht. Als letztes hat dann die gelbe Gruppe Senseigeiko gemacht, während alle anderen freies Jigeiko machen konnten. Ich habe mit einigen Jugendlichen aus anderen Dojos trainieren können, was sehr viel Spaß gemacht hat. Ganz zum Schluss wurde sich noch offiziell bei allen Sensei und Helfenden bedankt und dann war der Lehrgang auch schon so gut wie zu Ende. Wir haben noch etwas kleines gegessen, uns von
den Leuten verabschiedet und sind dann nach Hause gefahren.

Insgesamt fand ich den Lehrgang sehr gut. Es war gut organisiert, hat viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein kann.

~ Paula