Über den Hügeln von Athen

Vom 4. bis 6. Oktober haben wir – Haruna und Kokoro – eine Kendo-Reise nach Athen, Griechenland, unternommen. Wir kamen am Nachmittag des 4. Oktobers in Athen an und bezogen unsere Unterkunft. Weil kein Training stattfand gingen wir in die Stadt, um Griechisch zu essen. In Griechenland herrschte eine ganz andere Atmoshphäre als in Deutschland. Weil wir die Erfahrung vertiefen wollten, machten wir einen Ausflug zum Lykavittos-Hügel. Außerdem wollten wir die Szenerie der Stadt betrachten.

Der Lykavittos ist ein Hügel, der etwa 300 Meter über dem Meeresspiegel liegt und von dessen Spitze aus man ganz Athen überblicken kann. Wir stiegen die Treppen zum Gipfel hinauf und hatten einen Panoramablick auf die Stadt, auch das von Scheinwerfern angestrahlte Pantheon trug zu einem schönen und beeindruckenden Anblick bei.


Am Donnerstag machten wir einen Spaziergang zum Meer, außerdem besuchten wir den Akropolis-Hügel. Am Abend des 5. und 6. Oktober nahmen wir am Training des Athener Kendo Clubs teil, der dieses Jahr 15 Jahre alt geworden ist und von Antigoni Sensei 6-Dan geleitet wird. Ihre Tochter Asteria hat bei zahlreichen Wettkämpfen hervorragende Ergebnisse erzielt, darunter den dritten Platz bei den Europameisterschaften und den Fighting Spirit Award bei den Weltmeisterschaften.

Das Training dauerte an beiden Tagen etwa eineinhalb Stunden und bestand aus Kirikaeshi, Technikübungen, Kakari-Geiko und Ji-Geiko. Das spannungsgeladene Ji-Geiko war sehr unterhaltsam und die Zeit verging sehr schnell. Wir konnten den Austausch auch beim Abendessen weiter vertiefen.

~ Haruna

18. Herbstlehrgang – Was genau ist eigentlich ein Kumpf?

Nun, ein Kumpf war früher ein Gefäß, in dem man einen Wetzstein mitgenommen hat. Warum findet sich dieses Wissen nun aber auf unserer Homepage? Ganz einfach, am ersten Septemberwochenende kamen Kazuko und Uwe Kumpf aus Frankfurt zu uns nach Hamburg, um den 18. Herbstlehrgang bei uns zu leiten. Ihrem Nachnamen treu bleibend hatten die beiden viele Übungen im Gepäck, um uns neue Anreize und ein hartes Training zu bieten – eben um uns etwas zu schleifen. So starteten wir mit einem schnellen Blick auf die Basis unseres Sportes: Fußarbeit, isolierte Schlagübungen und Partnerübungen ohne Rüstung. Dann ging es auch schon los, die restliche Rüstung wurde aufgesetzt und es wurde Technik für Technik und Detail für Detail immer genauer und feiner einstudiert.

Ein Highlight war für uns alle auch das Wettkampftraining zur Vorbereitung auf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und die Deutsche Jugendmeisterschaft in diesem Herbst. Hier konnten alle unsere aktiven Wettkämpfer nochmal ordentlich an ihren Taktiken arbeiten.

In diesem Jahr konnten wir uns über etwa 45 Teilnehmende freuen und hatten sehr viel Spaß dabei gemeinsam wieder ein Stück besser zu werden.

Erfolg beim deutschen Jugend Cup, Besuch beim Iijima Cup und Training in Dänemark

Ein volles Wochenende liegt hinter unseren Kenshi. Es gab viel zu erleben. Egal ob Vejle in Dänemark, Amsterdam in den Niederlanden und Frankfurt am Main.

Akihiko Ito war zusammen mit Kanjiro Kawai vom TH Eilbeck zu einem Training mit Nagaoka-sensei aufgebrochen, der auch in den letzten Wochen bei uns zu Besuch war. Gemeinsam mit dem erweiterten dänischen Nationalkader wurde am Samstag viel trainiert und die Freundschaft in den Norden gepflegt.

Kokoro Okazaki und Michael Winter brachen für ein ganzes Wochenende nach Amsterdam auf. Nach vier Jahren Unterbrechung war Iijima-sensei wieder aus Japan angereist. Anlass genug für 284 Kenshi aus ganz Europa am Iijima Cup 2023 teilzunehmen. Trotz starker Konkurrenz in den Einzeln konnte sich Kokoro am Samstag bis unter die besten acht Frauen kämpfen. Am Sonntag ging es dann ins Team mit unserem Freund Jonathan de Croon vom Washinkan Dojo. Daneben war das Team besetzt mit Winston Dollee, Joeri van den Burgh, Bo-D Coffa und Ryan Ruiter. Mit jeweils fünf der sieben Teammitglieder konnten wir uns als erste aus dem Pool kämpfen und kamen bis unter die besten 16. Gerade am Sonntag gab es viele knappe und aufregende Kämpfe. Nächstes Jahr kommen wir wieder, mit bester Hoffnung auf mehr Erfolg.

In Frankfurt ging es am Wochenende ähnlich heiß her. Tomomi Nakashima, Hidehiro Hasegawa und Pelle Hennings waren gemeinsam mit Momar Ndiaye vom Alster-Dojo zum deutschen Jugendcup aufgebrochen. Besonders Tomomi konnte überzeugen. Sie platzierte sich auf dem ersten Platz ihrer Alterskategorie! Daneben kämpfte sich auch Hidehiro erfolgreich aus dem Pool, musste sich in der K.O.-Runde aber recht schnell Tomomi entgegen stellen.

Am Sonntag wurde in Frankfurt noch mit Ebihara-sensei trainiert, der aus Japan für einige Wochen in Deutschland zu Besuch ist. Dabei unterstützt er in dieser Zeit vor allem das deutsche Nationalteam als Trainer.

Wir hatten alle zusammen an verschiedenen Orten in Europa ein schönes Wochenende und freuen uns schon auf die nächste Auflage der Events.

Mit viel Herz durchs Kendowochenende

Lange haben wir darauf hingearbeitet, lange haben wir geplant und organisiert – noch viel wichtiger lange habt ihr euch darauf gefreut: Der erste Kokoro-Cup war für alle ein voller Erfolg und ein tolles Erlebnis.

Als Nachfolgeturnier des vor der Coronapause zuletzt ausgerichteten Ladies-Cup musste natürlich ein passender Name her. Letztendlich haben wir uns dann sehr schnell für Kokoro-Cup nach dem Kanji 心 für Herz entschieden. Im Kendo spielt das Herz in seiner abstrakten Bedeutung der inneren geistigen Haltung bekanntermaßen eine große Rolle. So findet sich das Kanji in Begriffen wie Zanshin (残心) oder Mushin (無心). Gerade eine offene und warme innere Haltung ist uns sehr wichtig. Diese Haltung schätzen wir auch sehr an unserem derzeitigen Dojomitglied aus der Mie Präfektur in Japan, Kokoro Okazaki. Zwar wird ihr Vorname nicht mit dem Kanji, sondern mit Hiragana こころ geschrieben, die Verbindung ist für uns aber eindeutig. Auch nach der Rückkehr von Kokoro in ihre Heimat soll uns der Turniername daher immer an sie und an ein herzliches Miteinander im Kendo erinnern.

Die 28 Kämpferinnen sind für unser Turnier aus Dänemark, Frankreich und Japan, innerhalb Deutschlands auch weit südlich aus München, angereist. So konnten wir uns neben Studentinnen der Unversität in Mie über Mia Bisgård aus dem dänischen Nationalkader sowie Dance Yokoo aus München und Kayoko Nagano aus Annecy (jeweils 7. Dan) im Teilnehmerfeld freuen. Nach 29 Shiai im U18 Einzel und Team, 159 Ippon und mehreren Stunden Turnier standen die Gewinnerinnen dann fest. Im Detail:

U18 Einzel
1. Platz: Yuri Numao aus Dänemark angereist und Ausstausschülerin aus Japan
2. Platz: Tomomi Nakashima aus unseren Koan-Ken-Dojo
3. Platz: Aischa Ihoual vom Kokugikan Dojo aus Berlin

Team
1. Platz: Mie Daigaku mit Yuri Numao, Yaeda Miyuki und Ikariyama Kotoko – die Studentinnen aus Japan, Yuri füllte nach einem frühen aus für ihr dänischen Team hier als Senpo auf
2. Platz: Koan 1 mit Tomomi Nakashima, Kokoro Okazaki und Haruna Yamaguchi – alle drei aus unserem Koan-Ken-Dojo
3. Platz: Dance-ing Lübeck mit Kathrin Hofmann, Wiebke Röhrbein und Dance Yokoo – alle ehemalige deutsche Nationalkader und Europameisterinnen
sowie Big Flowers mit Hannah Göbbels, Ute Stechow und Kayoko Nagano – zusammengewürfeltes Team der Uni Hannover, VfL Tegel und Annecy

Kampfgeistpreise
Lieke Thießen von unserem Koan-Ken-Dojo
Hendrikje Reiher vom Kenshinkai Dojo Berlin

Neben den Kämpferinnen haben uns auch einige Besucher gerne als Shinpan und Tischbesetzung geholfen. Dazu gehören Nagaoka aus Japan, Yukio und Syuma Kato aus Dänemark als Kampfrichter und Anna Alby, die extra als Tischbesetzung für den ersten Kokoro-Cup von Recklinghausen nach Hamburg gekommen ist.

Am Sonntag nach dem Turnier stand dann noch das Kokoro-Geiko zum Absschluss des Wochenendes an. Unter der Leitung von Dance Yokoo wurde dann beim Techniktraining und freiem Jigeiko nochmal ordentlich geschwitzt, bevor die Halle aufgeräumt und wieder geschlossen wurde.

Wir bedanken uns nochmals bei allen nicht explizit genannten helfenden Händen, Kampfrichtern und Kämpferinnen für das tolle Turnier. Vor allem gratulieren wir aber auch den verdienten Siegerinnen und hoffen darauf euch alle bald wiederzusehen – spätestens aber zum 2. Kokoro-Cup im März 2024.